The Kills |
Darüber will ich also nicht reden. Außer vielleicht betonen, dass der sonntägliche Dauerregen mir irgendwie angenehm war. Der passte zu meiner Stimmung: irgendwie ein bisschen getragen, sehr erschöpft, demütig. Wiederkehrend energetischere Ausbrüche, zwischenzeitliche Ruhe und fast schon besonnen.
Ich will über verflucht großartige Emotionen reden. Über Tanzbeine, geschlossene Augen, Halbtrance und Sich-verstanden-Fühlen. Über das, was Musik, was ein Festival meiner Meinung nach so einzigartig macht. Vielleicht bin ich da etwas romantisch angehaucht, grundsätzlich kann ich dem Selbstzerstörungswillen, der gerade bei Festivals im Stile von Rock am Ring oder eben dem Hurricane immer mitschwingt (Wer die Gelegenheit hat, flaniere doch einmal Sonntag nachmittags durch die hinterlassenen Zeltruinen) ja ordentlich was abgewinnen. Wenn ich an geschätzt 30 Liter Wassern in Schuhen, Hosen und Jacken denke, dann ist das für mich nicht per se ein negativer Gedanke. Er kann sogar passen, wenn währenddessen […] spielen. Im Mindestfall hat man eine nachhaltigere Erinnerung an das, was man unter freiem Himmel erlebt hat.
Trentemoeller |
Ehe ich mich hier jetzt endgültig in einer amateurhaften Metadiskussion mit mir selber verzettele, kommen wir zum Fazit: Das Hurricane ist nicht mein Festival. Punkt. Die Hälfte des Line-Ups ist meines Erachtens (bezogen auf meinen Geschmack) Schrott, die andere Hälfte kann dann noch so grandios sein, so richtig passen tut es nicht. Es wirkt zusammengeschustert. Indiegirlies treffen auf Proleten treffen auf Hardrocker und irgendwann ist das alles nur noch disharmonisch, stört sich gegenseitig. Da sind mir Festivals aus einem Guss dann schon lieber, ich denke da natürlich ans Melt, aber auf der Fusion oder dem Wacken Open Air ist das ja ähnlich. Dementsprechend freue ich mich darauf, in nicht mal einem Monat gen Ferropolis zu fahren. Da werden Bands wie Portishead vielleicht niemals aufschlagen, und für die muss dann weiterhin nach Scheeßel gereist werden. Aber ich werde mich wesentlich wohler fühlen. Gleich und gleich gesellt sich gern. Bla.
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Update 11-06-27:
Eine Idee, die wie ich finde unbedingt weiterverfolgt werden sollte, hat Katrin Bpunkt auf dem Hurricane in die Tat umgesetzt. Und zwar lichtete sie Schuhe der unterschiedlichsten Festivalbesucher ab und ließ sie dann ihre Lieblingsband verraten. Herausgekommen ist ein "Zeig mir deine Schuhe, und ich verrate dir, was du hörst"-Ratespiel. Ein Spiel, das nach einer Fortsetzung verlangt (allein schon weil wetterbedingt 3/4 der abgelichteten Menschen quietschbunte Gummistiefel anhaben und es deshalb quasi unmöglich ist, richtig zu raten).
Unterschreibe ich so.
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