01.12.2013

No. 1

Tardis
Foto: Roo Reynolds

Gebe ich es doch zu, dieses erhabene Gefühl. Das mich überkommt, wenn ich die gelben Buchstaben auf dem schwarzen Hintergrund im „Terminalmodus“ von Ulysses auftauchen sehe. Etwas von mir geschriebenes. Und ausnahmsweise beschäftige ich mich mal nicht damit, wie gerechtfertigt dieses Gefühl ist. Oder wie gerechtfertigt diese Buchstaben sind, die das Gefühl umschreiben. Alles einerlei, alles eh subjektiv.

Ich schätze mich einfach glücklich, dass ich die Kraft dazu aufwenden konnte, das hier überhaupt anzufangen. Nach ungefähr 1,5 Jahren, die ich eigentlich nichts zu schreiben vermochte, ist das hier ein großer Schritt für mich. Und auch wenn ich gar nicht weiß, in welche Richtung dieser Schritt nun führt, ob das ein Anfang eines sich selbst neuerfindenden Blogs ist oder einer neuen Serie oder ob ich morgen schon wieder in Lethargie verfalle und das hier ein letztes Aufbäumen markiert - ein Schritt ist ein Schritt. Und selbst auf der Stelle hüpfen ist irgendwo Sport und daher gesundheitsförderlich. Mit dieser Erkenntnis will ich also hüpfen und mich ein wenig selbst zu kurieren versuchen, zusätzlich zu der herkömmlichen, von Außen nötigen Hilfe. Im besten Fall führt es wieder zu etwas wie einem Selbstverständnis, im schlechtesten Falle scheitere ich an mir selbst. Doch zum Glück habe ich vor jenem Worst-Case nicht mehr so viel Angst wie noch vor einigen Monaten. Mittlerweile weiß ich, dass Scheitern auch eine Chance darstellt, etwas daraus zu lernen. Das ist vielleicht keine allzu grandiose Erkenntnis - und gewusst habe ich das auch schon länger. Aber zwischen Wissen und Anwenden besteht ein apfelbirniger Mega-Unterschied, zumindest für mich.

 Ich merke gerade, wie ich etwas intimer werde als ich angedacht hatte - und wie mutig es dann wäre, das auch online zu stellen. Diesen Mut will ich heute einfach mal aufbringen. Gehen wir mal einen Schritt zurück ins Jahre 2005 oder so, in die Zeit, in der Blogs noch größtenteils öffentliche Tagebücher waren und keine Egoshow. Benutzen wir ruhig unsere Tardis für diese Zeitreise, legen wir uns in deren Swimmingpool und lehnen wir uns zurück. Schauen, was passiert.

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