18.12.2013

Pic or it didn't happen #3

Morgenfeuchte

Soll ich das jetzt als feuchtfröhlich bezeichnen? Zur Mitte der Woche heißt es festzuhalten, dass die Kälte nach unten hin wegkriecht und die Wärme empor steigt (weil ich die Heizung anmachte, aber nicht nur). Ich schlage eine Schneise durch das Dickicht, um genauer erkennen zu können, woher das Licht kommt.

15.12.2013

Kanonaden

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Es ist vorbei. Es ist nicht mehr zeitgemäß. Vor fünf Jahren zog ich aus aus meinem kleinen Heimatkaff, nicht, um die Welt zu erobern, aber vielleicht, um sie zu verstehen. Es war ein Prozess des Loslösens, des Kennenlernens einer für mich anderen, aufregenderen, ja besseren Welt. Dabei habe ich es, denke ich, geschafft, nicht nur den Jungen aus dem Dorf, sondern auch das Dorf aus dem Jungen zu bekommen (auch wenn das manche für unmöglich halten). Und darum ging es im Prinzip, als ich mein altes Blog „Town. And the City.“ nannte. Um mich und diesen Weg, den ich gehen musste. 

Heute habe ich beschlossen, dieses Kapitel ad acta zu legen und einen weiteren Schritt zu gehen. Es geht nicht mehr so sehr um mich und die geographische Verortung in dieser Welt (die ihre Prozesse mit sich bringt), sondern um mich, wie ich im Hier und Jetzt zu leben, zu denken, zu fühlen habe. Die Grundpfeiler sind mittlerweile reichlich erkundet, ich bin ein Angekommener, nun möchte ich am Überbau weiterwerkeln. 

Außerdem hat sich in meinem Leben so vieles gedreht und gewendet in letzter Zeit, sodass auch ich, um mitzuhalten, mich drehen, wenden, umschauen muss. Das hängt zum Großteil damit zusammen, dass ich krank bin, nicht erst seit gestern, Menschen, die mich etwas kennen, wissen davon schon länger. Vielleicht auch Menschen, die mich nur an dieser Stelle kennengelernt haben, denn ich habe versucht, das zumindest hier anzudeuten. Trotzdem ist es das erste Mal, dass ich das so ausspreche. Ich für meinen Teil habe gerade erst zu verstehen angefangen, und an diesem Punkt weiter zu machen wird ein essentieller Bestandteil meiner kurz- und mittelfristigen Zukunft. Das hat einfach nichts mehr mit Stadt, Land, Fluss zu tun. Das hat mit mir zu tun, und so will ich es handhaben. Und auch, wenn hier weiter Rezensionsversuche und so Zeug stehen werden, so stehen sie vor einem anderen Hintergrund, manche würden ihn reifer, manche introvertierter und manche selbstgefälliger nennen. 

An diesem Punkt ist ein guter Moment zum Aussteigen beziehungsweise zum Einsteigen, nicht nur für euch, auch für mich. Ich habe mich für das neuerliche Einsteigen entschieden, einstweilen, weil ich nicht anders kann (Ich muss das hier machen, allein schon, um fucking irgendwas zu tun zu haben). Aber ich denke, es könnte auch für andere interessant werden. 

Also, Ciao. Und Hallo! Schießen wir los.

13.12.2013

Ein.Aus.Klang: Jahrescharts and Britney, bitch!

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Hat etwas Staub gefangen: Britney Jean Spears / Hat sich Chartfieber eingefangen: Marten

Heute in der Bahn drängte sich mir plötzlich eine Frage auf: Warum ist Britney Spears’ neues Album eigentlich nirgendwo in diesen unzähligen Jahrescharts vertreten? Diese „Best of“-Listen werden einem doch mittlerweile an jeder Internetecke hinterher geschmissen wie früher nur Spammails oder Kettenbriefe. Und die Queen of Pop sollte da nirgendwo dabei sein? Klingt doch unglaubwürdig. Ich hörte mir daraufhin „Britney Jean“ an, was ich vorher nur nicht getan hatte, weil… ach, ganz ehrlich, dafür gibt es keine vernünftige Erklärung. Einfach nur sorry.

Um allen Meinungsmachern mit ihrer immergleichen Indiesülze (Washed Out, Arcade Fire, Darkside oder Daughter in etwa) in den Jahrescharts also etwas Contra zu geben, aber auch um mich auf den neuesten Stand meiner früheren fast fanatischen Manie - ich nannte immerhin die „Stronger“-Maxi mein eigen und war auch sonst immer angetan gewesen von ihren Musikvideos - schmiss ich Spotify an.

Britney im Jahr 2013 ist vor allem - um es mit den Worten der Diva zu sagen - work, bitch. Das, was man früher als Schranz bezeichnet hat, ist heute Pop, und so hämmert die Platte erstmal ordentlich drauflos. Mit allem was sie zu bieten hat und manchmal noch mit dem guten alten Autotune draufzu wirkt Britney auf die Hörer ein, bis die sich gefälligst bewegen oder wenigstens im Strobolicht gut dastehen. Doch dann, im zweiten Teil, passiert es: Man lernt eine verletzliche, nachdenkliche und mittlerweile erwachsen scheinende Künstlerin kennen, die sich nach nichts mehr sehnt als an einer führenden Person an ihrer Seite („Passenger“). Ganz klar eine Abrechnung mit ihren früheren Jahren, in dem sie noch nichtmal genau wusste, wer sie ist („I’m not a girl, not yet a woman“), aber ein selbstbewusstes, taffes Starlet mimen musste („Stronger“). Das mündete bekanntermaßen in eine eher, sagen wir, unrühmliche Episode, die ja auch für uns Fans nicht ganz leicht war. Umso bedrückender, dass selbst im emotionaleren zweiten Teil die Distanz irgendwie bleibt. Alles in allem bleiben die großen Messages - abgesehen mal von der oben genannten - aus und die Platte harmlos, trotz des Gewummers, das nun aber auch niemandem so richtig wehtut.

Ihr, das heißt du, du und du, werdet schon Recht gehabt haben, Britney nicht mehr ganz vorne zu sehen. Schade. Vielleicht ist ihr Stern einfach verblasst. Die Plattenverkäufe sind ja auch nicht mehr das, was sie mal waren (Britneys Krise ist die der Musikindustrie. Und umgekehrt). Früher war alles besser. Ich werde alt. #Floskelfriday #Sadsadsad #Analogisttot #bla

12.12.2013

Von Nichts kommt Nichts

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Foto: David Shankbone
So, mein letztes gelesenes Buch... ach ja: „Chronic City“ von Jonathan Lethem (oben im Bild auf einer Occupy-Wall-Street-Kundgebung), ich glaube auf Deutsch erschienen ist es im Jahre 2011. Damals müsste ich das auch schon angefangen haben, aber man kennt das ja, eine Krankheit hier, eine stressige Periode da und schon haut man sich 24/7 die Zeit mit irgendwas um die Ohren aber bloß nicht damit, ein wunderbares Buch zu lesen. Insgesamt habe ich 2013 bisher fünf Bücher beendet (und weitere fünf oder so angefangen), beschämend wenig für jemanden, der mal mit dem Lesen sein Geld verdient hat. Aber was soll’s, Zeiten ändern sich und auch wohl dich. Ich schätze mal, dass es mich mit Computerspielen oder Youtube erträglicher prokrastinieren ließ als mit eher nervenaufreibender Literatur, die ja zudem emotional noch näher an mich herankommt als der „Football Manager 2013“.

11.12.2013

Pic or it didn't happen #2

Bliss Release
Wenn ich meinen wie üblich an den Monitor gehefteten Blick mal abwende und nach links oben schweifen lasse (so ungefähr), ist es Obenstehendes, das ich zu sehen bekomme. Vorausgesetzt, ich tagträume dann nicht schon, ganz wie es J.D. tun würde, über meine eigene Vernissage, einen Mann dressed as a tomato und Rollerskates fahrend, oder den ersten Ort, den ich mit der Tardis besuchen würde...

... Hm, welchen Ort würde ich mit der Tardis besuchen? Mich würde glaube ich allein schon interessieren, ob wir die Welt noch über das Jahr 2100 hinaus erhalten kriegen. "Let's Kill Hitler" wäre auch nicht schlecht. Oder mit Ernest Hemmingway einen trinken gehen. Ferne Planeten und fremde Zivilisationen bieten sich ja prinzipiell an sie zu besuchen, aber vielleicht nicht gleich beim ersten Trip, da ist die Auswahl wohl einfach zu groß und man könnte sich nicht entscheiden. Vielleicht erstmal etwas naheliegendes wie den Mond, um den Groove zu kriegen? Oder doch Dinosaurierreiten? Wie cool wäre das denn bitte?!

... Und so ergab es sich, dass er nun schon tagträumte, als er seinen Blick noch in den Bildschirm vergraben und seine Finger noch an den Tasten hatte.