13.04.2011

Stille Stadt


Musik: Katja Boehler (CH) Regie/Kamera/Schnitt: Lukas Eylandt Darsteller: David Hadenfeldt (c) 2011 

Und da ist Altona wieder. Die Modelleisenbahn, der Hafen, aus den Untiefen des Internet spült es sich hervor. Ans Flussbett, zu mir. Ich habe an anderer Stelle ja schonmal beschrieben, was passiert, wenn ich an diese Zeit erinnert werde. Diese Gedanken an eine Heimat verfingen sich in mir in letzter Zeit noch mehr, allerdings anders. Ich fing an, an andere Städte zu denken. Ich verliebte mich in sie, etwas, das mir bei meinem jetzigen Wohnort nie vergönnt war. Seitdem zieht es mich von hier weg, gedanklich, das muss man ganz klar sagen. Wie es mich jüngst von meinem alten Blog vollends hierher gezogen hat. Die Gründe sind ähnlich. Ich habe das Gefühl - und natürlich ist das logisch betrachtet nicht richtig, aber das ist egal - dass auf mich hier nichts mehr wartet. Außer vielleicht die Aufgabe, sich mit dem bekannten deterministischen Schicksal zufrieden zu geben und sich in Geduld zu üben. Sich in der Stille verlieren. Ich will weiter, keine Ahnung, wohin, aber weiter. Scharf gesagt: Ich will auf die Fresse fallen und wieder aufstehen, aber ich will nicht sanft eingebettet im vierten Stock eines ewig tonlosen Reihenhauses verkümmern. Ich will zumindest versuchen, auf die Fresse zu fallen. Ich will Lärm machen, ich brauche Lärm, auch wenn ich nichtmal weiß, was das heißt.

Fürchterlich, denkt ihr, wie kindisch,wie typisch jugendlich aufbegehrend, von Energiegestrotze getrieben bis es irgendwann wie von alleine verraucht. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Das obenstehende Video samt obenstehenden Song passt dazu auch gar nicht so recht, dafür ist es viel zu sanft und eher eindringlich denn offenkundig opponierend. Aber es beschreibt den Zustand, in dem ich mich befinde, ziemlich gut, den Zustand des Träumens. Ein „was wäre, wenn“. Und sei es nur die Spielerei darüber, was wäre, wenn ich noch immer in Hamburg leben würde. Ob ich dann so weit wäre zu wissen, was ich will?

3 Kommentare:

  1. Schöner Clip. Schöner Track. Schöner Text. (Schönes Blogdesign.)

    AntwortenLöschen
  2. Schön ist, dass es dir gefällt, Falk! Ich hoffe doch, dass ich diesen (Vorschuss-)lorbeeren gerecht werden und beständig ordentlichen Kram folgen lassen kann :)

    AntwortenLöschen
  3. hach. einmal mitgedacht und mitgefühlt. auf die fresse fallen ist gut. zwar nicht im unmittelbaren moment, aber irgendwann im nachhinein fühlt es sich richtig an.

    danke fürs folgen, habs gern wenn sich auch mal männliche leser zu mir verirren ;)

    und weiter weiter.

    AntwortenLöschen