06.05.2011
Randerscheinungen
Bombay Beach // Trailer from Alma Har'el on Vimeo.
Nicht nur, dass die Musik von Zach Condon und Bob Dylan kommt, die Thematik von Menschen am Rand aller Ränder interessiert mich immer wieder. Vor einer Woche noch laß ich dazu das Buch "Meine Wildnis" von Peter Rock, darin geht es um die dreizehnjährige Caroline und ihren Vater, die seit vier Jahren in einem Stadtwald nahe Portland, Oregon, lebt. Völlig abgeschirmt von der dem, was wir gerne Gesellschaft nennen. Autark und illegal, spartanisch und in einer äußersten Zuneigung zueinander. Krass an dieser Geschichte ist vor allem, dass sie auf einer realen Begebenheit fußt, diese eigentümliche Pärchen hat es wirklich gegeben, man hat es in die Gesellschaft zurückzuholen versucht und ist doch an der Differenz zwischen den Beiden und ihr gescheitert. Vater und Tochter flüchteten, bis heute fehlt jede Spur zu ihnen.
Deshalb interessierte es mich, von solch einer Dokumentation zu hören, die in ähnliche Richtungen geht. Der Ort, an dem "Bombay Beach", diese Dokumentation von Alma Har'el, spielt, steht als Beispiel für den "Broken American Dream", von dem man vielleicht mal hört, wenn man von Hausenteignungen im Zuge der Finanzkrise hört und von Zeltlagern. Dass es abseits dieser tragischen, aber vielleicht noch als außerordentlich zu bezeichnenden Ereignisse einen Alltag gibt, der unbelichtet in einer eigentlich unvorstellbaren Tristesse sein Dasein fristet, völlig verarmt in der vermeintlich reichsten Nation der Welt, das ist schäbig.
Bei nächster Gelegenheit schaue ich mir das mal an. Das muss finde ich einfach viel öfter in mein Bewusstsein gelangen, dass es da noch etwas außerhalb meines stark eingeschränkten Horizonts gibt. Vielleicht relativiert das mal wieder ein paar meiner banalen Wehwehchen.
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