05.06.2011

Vom Versuch nach Haus zu kommen. III


Ich beziehe das Bett frisch. Mit einem weißen Bettlaken. Weiß wie die Wand. Nun ja, nicht ganz, da sind überall dunkle Flusen und Fußel und auch etliche Katzenhaare, aus der Zeit, da meine Bettwäsche noch an anderer Stelle genutzt und gewaschen wurde. Sie treten deutlich hervor auf dem weißen Untergrund, trüben das Laken ein wenig, genauso wie der Lichteinfall, der zur Ecke hin - ich stehe am Fuß des Bettes - einen Schatten wirft. In diese Ecke setze ich nun meinen alten sprechenden Spongebob. Wenn ich seine Nase drücke macht er entweder komische Geräusche, die seiner Meinung nach das Geräusch eines Motorboots darstellen sollen, oder er fordert mich auf, seine Nase loszulassen. An sich überhaupt nicht komisch, aber es ist nunmal Spongebob, ein Held der bekloppten Seite an mir, da müssen Sätze keinen Sinn machen, und sie werden gerade deswegen lustig.

Und jetzt sitzt er da völlig verlassen grinsend im Schatten dieser Zimmerecke. Ein einziger bunter Fleck auf einer ansonsten weißen Landkarte. Ich werde pathetisch und sage, dass stünde für irgendwas, für mich, mein Leben oder einfach für das verlorengegange Lachen. Denn verloren, ja so wirkt sein Lachen auf mich, verloren fühle ich mich und fühlen wir alle uns von Zeit zu Zeit. Und alleine und unpassend zu unserer Umgebung. Spongebob Schwammkopf als großer philosophischer Spiegel.

Ich muss mich selbst ohrfeigen um zu erkennen, was für ein Schwachsinn das ist.

1 Kommentar:

  1. sag mir, wenn du keine mehr findest.
    dann komm ich vorbei und bringe neue.

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